Hier nun unser Interview mit Niels Dahnke von suxeedo GmbH
Wir haben mit Niels Dahnke von suxeedo GmbH gesprochen über seine aktuellen Erfahrungen zur Corona-Pandemie.
IMD: Bitte stell Dich für die, die nicht kennen, kurz vor. Wer bist Du, was machst Du bzw Ihr?
Ich bin Niels Dahnke und arbeite als Head of SEO bei der Content Marketing Agentur suxeedo. Neben Ideenfindung und Content-Erstellung liegt die Spezialisierung der Agentur suxeedo insbesondere in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Google-konformer Linkaufbau (Seeding). Da ich bereits seit 1993 im Internet als Entwickler unterwegs bin und frühzeitig mit der Optimierung von Webseiten begonnen habe, werde ich häufig zu den SEOs der ersten Stunde gezählt. Neben zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen vertrauen große Konzerne und Verlagshäuser sowie deren Kunden auf meine Erfahrung und Expertise. Das freut mich natürlich sehr und führt so zu ausgesprochen spannenden Projekten. Insbesondere die Erfahrung mit sehr großen Websites und skalierbaren Prozessen ist für unsere Kunden wichtig.
Bis Ende 2018 war ich bei der Madsack Mediengruppe als Head of SEO, SEA und Social Media angestellt. Für Madsack war ich anfangs als Head of SEO für die 14 Tageszeitungen der Mediengruppe zuständig und habe später zusätzlich das KMU-Agenturgeschäft im Bereich Online-Marketing aufgebaut. Zuvor war ich 10 Jahre für heise online als Projektleiter, Entwickler und SEO tätig. Bei heise.de war ich der erste SEO und habe somit den Erfolg dort frühzeitig begleitet. Aufgrund meiner langjährigen und vielfältigen Erfahrungen werde ich oft als Ansprechpartner für Strategieentwicklung, skalierbare Prozesse, Relaunch und Content in Projekte reingeholt.
IMD: Alles klar. Was waren Deine/Eure Erfahrungen in den letzten Monaten? Was hat sich durch Corona verändert?
Corona hat bei vielen Unternehmen die Bedeutung der Digitalisierung, sowie der digitalen Wertschöpfungskette erst richtig ins Bewusstsein gebracht. In Suchmaschinen bzw. in Google und Amazon gefunden zu werden, ist häufig der Anfang dieser Wertschöpfungskette in der digitalen Welt. Wenn Konferenzen, Events und persönliche Meetings ausfallen, Geschäfte geschlossen sind und Mitarbeiter nicht im Büro erreichbar sind, dann verändern sich Workflows und Touchpoints, aber zum Teil eben auch die Customer Journey. Der Vertrieb bekommt weniger Leads, weil man Menschen kaum noch erreicht. Das Push-Marketing erreicht Zielgruppen nicht mehr, wenn Push-Kanäle temporär oder dauerhaft verschwunden sind. Der entspannte Einkaufsbummel findet eher Online statt. Wer nicht frühzeitig auf einen starken Online-Auftritt, Markenaufbau und eine digitale Erreichbarkeit gesetzt hat, dem brechen gerade die Umsätze und die Kundenkontakte weg. In Suchmaschinen gefunden zu werden ist daher der Anfang der digitalen Wertschöpfungskette. Und wer in der Vergangenheit zu sehr auf bezahlte Werbung (z.B. SEA, Social-Ads und Display-Werbung) gesetzt hat, der hat bei geringeren oder eingefrorenen Budgets ein zusätzliches Problem. Daher rückt bei Kundenanfragen die Auffindbarkeit über die organische Suche immer stärker in den Mittelpunkt.
Es entwickelt sich weg vom Push-Marketing. Die Pull-Kanäle bekommen eine strategisch wichtigere Bedeutung. Damit müssen sich aber auch Prozesse in Unternehmen verändern. Themen wie Marketing-Automation und skalierbare Prozesse bekommen plötzlich eine erhöhte Nachfrage. Aber auch die Frage auf welche Weise und über welche Kanäle man Kunden in der digitalen Welt erreicht. Denn mit dieser Frage haben sich viele Unternehmen so nicht wirklich beschäftigt.
IMD: Frage 3: Was sind Deine größten Learnings aus dieser Zeit? Hast Du Tipps für unser Publikum?
Den Kunden wieder in den Mittelpunkt stellen. Das bedeutet: Zuhören und Kundenbedürfnisse auf der eigenen Website, über Social Media oder im Gespräch aufgreifen. Wissen, was Kunden suchen und wie man zum Problemlöser und „Bedürfniserfüller“ wird. Dort erreichbar sein, wo meine Zielgruppen sind. Also mehr YouTube und weniger TV, mehr kostenlose E-Books und weniger gedruckte Flyer, mehr Online-Content und weniger Print-Anzeigen, mehr Inbound-Marketing und weniger bezahlte Anzeigen. Das bedeutet aber auch, die Budgets für digitales Marketing erhöhen. Wer für eine Print-Anzeige 30.000 € ausgibt, aber bei einer Seeding-Kampagne denselben Betrag als “viel zu teuer“ bezeichnet, der hat es leider nicht verstanden.
Nicht nur auf einen Kanal und bestehende Touchpoints setzen, ist sicher ein weiteres, wichtiges Learning. Nur auf einen digitalen Marktplatz (z.B. Amazon) zu setzen, erzeugt gefährliche Abhängigkeiten. Je mehr man auf bezahlte Werbung setzt, desto mehr Probleme bekommt man gerade dann, wenn die Budgets durch geringere Umsätze verringert werden oder die Preise bei digitaler Werbung durch die Nachfrage steigen. Es bedeutet aber auch, eigene Reichweite aufzubauen. Mit dem eigenen Online-Shop, über Social Media, mit inhaltlich hochwertigen Webseiten und der Erreichbarkeit über mehrere Kanäle mehr Kunden ansprechen und Abhängigkeiten verringern.
Aufbau einer starken, digitalen Marke ist Pflicht. Für die eigenen Produkte, Dienstleistungen und Themen organisch in Suchmaschinen gefunden zu werden. Jetzt ein Teil der digitalen Wertschöpfungskette werden bzw. bleiben. Das ist aktuell die wichtigste Aufgabe jedes Unternehmers und Geschäftsführers. Und das bedeutet, gerade jetzt sich im Markt zu positionieren. Wer das nicht macht, der wird vom Markt verschwinden.
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