Mitarbeitende als Markenbotschafter: Die unterschätzte Power von Corporate Influencern

Manchmal liegt der Schlüssel zum Erfolg direkt vor unserer Nase – wie in diesem Fall, bei Corporate Influencer Engagements. Unternehmen können ihre gesamte Expertise und all ihre Details nicht allein über klassische Kanäle wie Websites, Blogs oder Social-Media-Plattformen transportieren. Doch es gibt eine Ressource, die authentischer, glaubwürdiger und effektiver ist als jede Hochglanzkampagne: die eigenen Mitarbeitenden. Wer könnte die Marke besser repräsentieren als die Menschen, die sie tagtäglich leben?

 

Warum Corporate Influencer?

In einer Welt, in der sich potenzielle Kund:innen, neue Mitarbeitende oder Geschäftspartner:innen längst nicht mehr nur auf die Website eines Unternehmens verlassen, wird Social Media immer wichtiger. Hier suchen und finden Interessierte nicht nur die offiziellen Kanäle, sondern auch die Menschen, die für das Unternehmen arbeiten. Und Menschen interagieren nun einmal lieber mit Menschen als mit anonymen Organisationen.

Wenn Mitarbeitende, einschließlich der Führungskräfte, sich als Expert:innen positionieren, profitieren davon auch die Unternehmen. Warum? Ganz einfach: Glaubwürdige und sympathische Mitarbeitende tragen das Unternehmen immer „huckepack“ mit. Ihr Engagement wirkt positiv auf die Marke, steigert deren Attraktivität und Glaubwürdigkeit – sowohl online als auch offline.

 

Wie nutzen Unternehmen ihre Mitarbeitenden als Corporate Influencer?

Gerade im B2B-Bereich bietet LinkedIn eine hervorragende Bühne für Unternehmensbotschafter:innen. Die Plattform gilt als das Business-Netzwerk schlechthin. Doch je nach Branche und Zielgruppe können auch Instagram oder TikTok sinnvolle Ergänzungen sein.

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden als Corporate Influencer etablieren möchten, sollten folgende Punkte beachten:

 

  1. Freiwilligkeit ist entscheidend: Niemand sollte gezwungen werden, auf Social Media aktiv zu sein. Nur wer sich damit wohl fühlt, wird authentisch wirken und Erfolg haben.
  2. Social Media als Teil der Arbeit: Corporate Influencer brauchen Zeit, um Inhalte zu erstellen, zu liken und zu kommentieren – und das während der Arbeitszeit.
  3. Leitplanken statt Kontrolle: Klare Guidelines, etwa zu rechtlichen Fragen wie Bildrechten, sind wichtig. Gleichzeitig sollten Corporate Influencer frei entscheiden, was und wie sie posten. Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg.
  4. Unterstützung für den Start: Workshops, gemeinsame Profiloptimierungen oder interne Communities für den Austausch können den Einstieg erleichtern. Wichtig: Inhalte sollten inspirieren, nicht vorgegeben werden.

 

Personal Branding für Corporate Influencer

Corporate Influencer sind nicht nur Sprachrohr ihres Unternehmens, sondern auch ihrer eigenen Marke. Erfolgreiche Unternehmensbotschafter:innen wissen, wofür sie stehen und wie sie ihre Botschaften kommunizieren möchten. Dabei ist das Thema „Personal Branding“ entscheidend.

 

Wie gelingt Personal Branding?

  1. Eigenen Werte definieren: Welche Themen sind mir wichtig, und wie möchte ich wahrgenommen werden?
  2. Plattformen wählen: Wo erreiche ich meine Zielgruppe am besten?
  3. Inhalte planen: Welche Art von Content passt zu meiner Botschaft?
  4. Zielgruppe verstehen: Wer sind meine Leser:innen, und was interessiert sie?
  5. Stärken nutzen: Persönliche Erfahrungen und Fähigkeiten eignen sich hervorragend für die Content-Gestaltung. Gern auch im Kontext mit Geschäftlichem.

 

Petra Bernhardt, Influencer Leader IBM DACH und Freelancerin bei KontX Kommunikation beschreibt es treffend: „Wer bin ich und wie will ich gesehen werden? Was ist mein Stil und für was bin ich bekannt?“ Wer authentisch bleiben will, sollte nur das teilen, was er oder sie auch preisgeben möchte. Erzählende Inhalte, die im eigenen Stil verfasst sind, wirken glaubwürdig und bleiben im Gedächtnis.

 

Win-Win für Mitarbeitende und Unternehmen

Der Einsatz von Corporate Influencern lohnt sich für beide Seiten. Mitarbeitende können ihre Sichtbarkeit und ihre Expertise stärken – ein klarer Vorteil in Zeiten, in denen Recruiter:innen verstärkt auf Social Media setzen. Unternehmen profitieren gleichzeitig von dem positiven Image, das authentische Botschafter:innen erzeugen. Diese Glaubwürdigkeit hilft nicht nur bei der Kundenbindung, sondern auch bei der Gewinnung neuer Talente.

Ein Punkt, der Unternehmen häufig Sorgen bereitet, ist die Frage: Werden erfolgreiche Corporate Influencer von der Konkurrenz abgeworben? Petra Bernhardt gibt Entwarnung: Wer freiwillig über den eigenen Job und Arbeitgeber postet, zeigt oft eine hohe Loyalität.

 

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