Interview mit Max Mustermann
TestCorp GmbH
Was ist für dich die größte Verschiebung im Inbound Marketing 2023–2025 und wie wirkt sie sich auf Conversion/Pipeline aus?
Was ist für dich die größte Verschiebung im Inbound Marketing 2023–2025 und wie wirkt sie sich auf Conversion/Pipeline aus?
„Die größte Verschiebung ist aus meiner Sicht der Übergang von ‚Volume-based Inbound‘ hin zu ‚Signal-based Inbound‘. Teams verlassen sich weniger auf große Contentmengen und mehr auf präzise Nutzerintention. Das führt zu kürzeren Pipelines und höherer Lead-Qualität, aber gleichzeitig zu weniger planbaren Volumen.“
Welche Taktik/Channel/Prozesse haben 2024–2025 deutlich an Wirkung verloren – und warum?
SEO-Content mit generischen Templates hat massiv an Wirkung verloren, weil Suchintentionen fragmentiert sind und Nutzer KI-Fluff sofort erkennen. Auch klassische Lead-Magnet-Formulare funktionieren schlechter, da Leute keine PDFs mehr wollen.“
Welche Formate/Playbooks liefern nach wie vor überproportionalen ROI? Warum funktionieren sie weiterhin?
„Case-Study-basierte Authority-Formate. Deep-dive Interviews mit echten Kunden. Zudem organische Experten-Posts mit persönlicher Meinung statt ‘Corporate Voice’. Diese Formate fühlen sich menschlich an und durchbrechen KI-Müdigkeit.“
Welches Verhaltensmuster im Nutzer- oder Content-Verhalten wird aus deiner Sicht stark unterschätzt?
„Nutzer springen extrem schnell ab, wenn die ersten 3 Sekunden eines Contents nicht kristallklar sind. Der ‘First-Scroll Clarity Score’ ist entscheidender geworden als Headlines oder CTAs.“
Welcher KPI ist aus deiner Sicht der beste Frühindikator für Erfolg/Misserfolg in den nächsten 6–12 Monaten?
„Ratio aus Returning Visitor % und Time-to-Insight (wie schnell ein Nutzer einen Mehrwert erkennt). Wenn diese beiden Metriken sinken, bricht die gesamte Pipeline 8–12 Wochen später ein.“
Was ist deine unpopulärste/konträrste Inbound-Meinung – und welche Daten/Erfahrungen stützen sie?
„SEO ist für 70% der B2B-Firmen overrated. Die meisten messen Rankings statt Pipeline-Effekten. Unsere internen Benchmarks über 38 Projekte zeigen, dass Social Proof + Expertennarrative schneller Pipeline erzeugen als klassische Longform-SEO.“
Wie sieht deine Prognose für Inbound Marketing 2026 aus? Welche Verschiebungen werden am meisten zählen?
„Ich sehe drei dominante Verschiebungen:
AI-Native Content Ops
Teams produzieren keine statischen Inhalte mehr, sondern dynamische, ständig aktualisierte Content-Streams. Jede Seite wird zum „living document“.
Proof-First Inbound
Nutzer vertrauen nur noch Formaten, die nachvollziehbare Ergebnisse zeigen: echte Screenshots, echte Zahlen, echte Stimmen. Alles andere verliert Reichweite und Authority.
Intent-Microfunnel statt Hero-Funnels
Große Lead-Funnel verlieren an Bedeutung. Stattdessen entstehen viele kleine, hochpersonalisierte Eintrittspunkte — basierend auf Verhalten, Timing und Kontext.
In Summe wird Inbound 2026 weniger über Masse funktionieren und mehr über Präzision, Proof und Relevanz pro Session.“